© Die original Bullfrog-Story ©

 

Bild aus den Anfängen der Band
+ + Bild aus den Anfängen der Band + +

  Die Band wurde im Jahre 1973 vom Inhaber einer Münchner Kinokette gegründet. Er stellte finanzielle Mittel sowie ein Wohnhaus in Niederbayern für dieses Projekt zur Verfügung. In jener Zeit sicher ein äußerst ungewöhnlicher Schritt. Denn von Sponsorentum in der Musikbranche konnte zu diesem Zeitpunkt keine Rede sein. Deutschlands Rockszene steckte in den Kinderschuhen. Eher abschätzig redete man damals vor allem in den USA und England von »Krautrock«.

 

  Ali Halmatoglu (heute Ali Khan), ein in der damaligen Münchner Musikszene etablierter Schlagzeuger – späterer Ehemann der Sängerin und Kabarettistin Lisa Fitz –, wurde beauftragt, eine Band zusammenzustellen. Halmatoglu erinnerte sich an Musiker, die er kannte oder mit denen er bereits in verschiedenen Bands spielte. Sein Augenmerk galt nicht nur der musikalischen, sondern auch der menschlichen Fähigkeiten. Schnell stand die Kerntruppe für sein Projekt fest. Es waren Musiker mit langjährigen Erfahrungen:

 

Albert Harald Kaltenecker, Keyboard, geboren in Starnberg. Er spielte in zahlreichen Gruppen, unter anderem in der »International Beat & Soul Group« RIGHT TRACKS. Zuletzt bei der Münchner Gruppe DREAM.

 

Sebastian Leitner, Gitarre, geboren in Freilassing. Seit 1967 rockte er in diversen Amateurbands und schließlich in der österreichischen Profigruppe LAZARUS ROUND.

 

Vincent Trost, Bass, geboren in Stuttgart. Nicht nur aufgrund seines Alters der damals erfahrenste Musiker: Zu Beginn der Siebzigerjahre tingelte er mit seiner eigenen Band THE GERMAN FOUR quer durch Deutschland und das angrenzende Ausland. Vor allem in den damals »angesagten« Clubtourneen war seine Band fester Bestandteil für jeden Musikfan. Bereits 1963, ein Jahr nach Gründung des legendären STAR CLUB in Hamburg – ein Ballungszentrum für Spitzenklasse-Bands aus ganz Europa –, stand Vincent Trost mit seinen German Four auf den Bühnenbrettern, die auch für die BEATLES die Welt bedeuteten.

 

Gerd Hoch, Gesang, geboren in Freiburg. Der Mann mit der »Reibeisenstimme.« Später sollte seine »Röhre« auf besondere Weise den BULLFROG-Sound prägen. Gerd Hoch war bis dato Sänger und Gitarrist von Sound Edge. Unter anderem spielte er mit dem Keyboarder Zeus B. Held, der sich später BIRTH CONTROL anschloss und ganz entscheidend diese sehr erfolgreiche Gruppe prägte. Hier sei an den Hit »Gamma ray« erinnert, der sogar noch heute (vier Jahrzehnte später) in jeder besseren Musikbox zu finden ist. Nun stand die Besetzung fest: Gerd Hoch – Vocals. Sebastian Leitner – Gitarre. Vincent Trost – Bass. Albert Harald Kaltenecker – Keyboard. Ali Halmatoglu – Drums. 

 

+ + Keyboarder Albert Harald Kaltenecker sw + + +
+ + Keyboarder Albert Harald Kaltenecker sw + + +

  Zunächst nannte sich die Gruppe BULLDOGG und versuchte sich, relativ erfolglos, mit Auftritten quer durch Deutschland. Aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen kam es zum Split vom Finanzier und Manager und dem musikalischen Gründer der Gruppe Ali Halmatoglu. Der Rest der Band verstand sich musikalisch und menschlich außergewöhnlich gut und man war sich sofort über eines einig: »Wir machen weiter!« Sprich, ohne Schlagzeuger Ali und ohne Geldgeber. Ein neuer Drummer und ein neues gemeinsames Wohndomizil wurden gesucht. Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen wollte man das Management ab sofort selbst übernehmen. Beschlossen wurde auch, sich zentral in Deutschland anzusiedeln. Künftig sollten gleiche Anfahrtswege für Auftritte im Norden oder Süden Deutschlands die »Arbeit« erleichtern. Wieder stand der Zufall Pate. Man erfuhr von der Gruppe BIRTH CONTROL, dass sie ihr Wohnhaus bei Frankfurt aufgegeben hatten, aber die Räumlichkeiten, die für eine Band sehr geeignet waren, noch nicht weitervermietet waren. Schnell war alles unter Dach und Fach, man zog sofort in den neuen gemeinsamen Wohnsitz und in die damalige Mitte Deutschlands. Umgehend war auch ein Schlagzeuger gefunden: Seppl Niemayer, geboren in Osnabrück, der sich menschlich wie musikalisch perfekt in die Band einfügte.


  Nun begann die Ochsentour: Clubs, kleine Hallen, Jugendzentren, geringe Besucherzahlen. Von Anfang an brachte man nur Eigenkompositionen auf die Bühne. Stil: Rockmusik mit starken Blueseinflüssen. Der »Überlebenskampf« der Gruppe war hart, aber er schweißte eine unzertrennliche und verschworene Gemeinschaft zusammen. Zu diesem Team zählte auch der in jeder Hinsicht gleichberechtigte Kern der Roud-Crew: Adreas Glaubrecht, Sigi Nowak und Franz-Xaver »Fitzge« Huber. Nicht zu vergessen Elke Kerneder (heute Elke Würtz), die sich in vielen Bereichen auf eine unersetzliche Weise in die Gruppe einbrachte. Ständige Schwierigkeiten und die unermüdliche Bühnenpräsenz ließen die Band zu einer immer professionelleren Heavy-Rockgruppe heranreifen. Zunehmend begeisterte die Truppe und räumte, wie man zu sagen pflegt, bei Konzerten ab. Mit anderen Worten, der Beat wurde härter, die Themen verbindlicher, die Arrangements ausgefeilter. Diese musikalische Entwicklung ging aber nicht mit den Interessen des Drummers Seppl Niemayer konform. Er tendierte in Richtung Rocktheater und verließ die Band. Niemayer schloss sich der Frankfurter Formation OCTOPUS an und spielte anschließend bei FLATSCH. Sänger dieser Gruppe: Gerd Knebel, der später mit Henni Nachtsheim die Comedy-Kult-Gruppe BADESALZ gründete.

 

  Mit Bruno Perosa stieß jetzt ein italienischer Schlagzeiger zu BULLDOGG. Er lebte erst seit kurzer Zeit in Deutschland und trommelte in der Mannheimer Formation TRITONUS. Perosa  bereicherte mit neuen Einflüssen die Band und lebte zusammen mit den anderen Gruppenmitgliedern in der WG der legendären »Dampfmolkerei« des 300-Seelen-Ortes Burkhards.

 

 

  Im ländlich-idyllischen Vogelsberg waren die Musiker und Techniker schon nach kurzer Zeit voll in die dörfliche Gemeinschaft integriert und anerkannt. Für damalige Zeiten ungewöhnlich, was eines demonstriert: Auch außerhalb der Bühne verstand es die Band, Menschen für sich zu gewinnen. Eingebettet in eine traumhafte Landschaft zog sich die musikalische Wohngemeinschaft nach dem Tourneestress besonders gerne in ihr neues Zuhause zurück. Am Fuße des Hoherodskopfes und im Herzen Hessens wurde frische Kraft getankt. Eine Umgebung, die zudem inspirierte und musikalische Ideen förderte.


  Nun war es Zeit für einen weiteren Schritt: eine Plattenfirma für sich zu interessieren. Wieder kam »Kommissar Zufall« zu Hilfe: Nach einem Auftritt wollte ein begeisterter Besucher unbedingt eine LP der Gruppe erwerben. Der Fan ließ nicht locker und wollte nicht akzeptieren, dass keine Tonträger der Gruppe auf dem Markt waren. Dieser finanziell gut situierte Musikliebhaber erklärte sich spontan dazu bereit, Demobänder zu finanzieren. Wörtlich: »Egal was kostet.« Ähnlich zielstrebig verlangte er von der Gruppe, sie solle mit der angebotenen Studioproduktion endlich Plattenfirmen ansprechen, um sie auf BULLDOGG aufmerksam zu machen. Umgehend wurden in einem der damals führenden Tonstudios Deutschlands, dem CONNY STUDIO (Nähe Köln), vier Titel eingespielt. Toningenieur Conny Plank war von der Gruppe angetan und empfahl sie prompt dem Chef der Plattenfirma Sky-Records Hamburg. Die Band überzeugte auch den Label-Chef Günter Körber bei einem »Live-Gig« in der Nähe von Hamburg. Schnell war man sich einig: Ein Plattenvertrag wurde unterzeichnet und die erste LP eingespielt.


  Aufgrund der Tatsache, dass in den USA bereits zwei Bands mit den Namen BULLDOGG und BULLDOGG BREED (UK) existierten, wollte man kein rechtliches Risiko oder die Gefahr einer Verwechslung eingehen. Ab sofort nannte sich die Gruppe auf Vorschlag der Plattenfirma BULLFROG. Unter diesem Namen erschien dann die erste Langspielplatte im Herbst 1976.

 

Bild: Das begehrte Tourplakat der Band
+ + + Das begehrte Tourplakat der Band + + + +

  Das Erscheinungsbild dieser Veröffentlichung fand große Beachtung. Das Plattencover gestaltete der japanische Maler und Künstler Aoi Fujimoto aus Tokyo. Ein phantasievolles Gemälde und geniales Kunstwerk, das ein Mädchen mit einer Träne im Auge zeigt. Über viele Jahre war dieses Gemälde auch das wohl heiß begehrteste Tourplakat Deutschlands. Der Nachteil für jeden Veranstalter: Viele Plakate hingen nicht lange, sondern landeten schnell in den Zimmern der Fans. Selbst für Musikuninteressierte war dieses Poster ein begehrtes Sammelobjekt.

 

  Zum Debüt-Album von BULLFROG wäre noch erwähnenswert, dass bei einigen Titeln Jane Palmer und Ute Hellermann die Band gesanglich verstärkten. Jane Palmer startete später eine Solokarriere und ging 1982 mit einer eigenen Band auf Deutschlandtournee. Anschließend arbeitete sie u. a. mit WOLF MAAHN und den DESERTEUREN und stand mit dieser Band auf Deutschlands Bühnen.
  Das erste BULLFROG-Album war erfolgreich. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese LP auch in den Staaten Anerkennung fand. Nach kurzen Verhandlungen mit dem Produzenten Günter Körber sicherte sich die US-Kompanie ANNUIT COEPTIS die Plattenrechte und übernahm den Vertrieb in Amerika. Dass die Erstveröffentlichung einer deutschen Rockgruppe gleichzeitig (!) in Deutschland und den USA erschien, galt bis zu diesem Zeitpunkt als einmalig.

 

Bild: Bullfrog-Sänger Gerd Hoch
+ + + + Bullfrog-Sänger Gerd Hoch + + + + +

  Nun zählte BULLFROG in Fachkreisen zu den aussichtsreichsten Newcomer-Formationen der deutschen Rockszene. Ein Ruf, den die Band bei ihren Live-Auftritten bestätigte. Sowohl akustisch als auch optisch eine Klasse für sich. Mit melodisch-rhythmischer Rockmusik und einem mitreißenden Liveact begeisterten sie ihr Publikum. Auch ins rechte Licht verstand sie sich zu setzen. Mit damals einmaligen Lichteffekten, Nebel, Blitzen und bengalischen Feuern fesselte man seine Konzertbesucher. Unvergesslich das »berühmte« Schlagzeugsolo mit unglaublichen und wahrscheinlich noch bis heute einzigartigen Lichteffekten. Jetzt wurden auch die Medien auf BULLFROG aufmerksam. Rundfunkinterviews folgten und auf den Titelseiten der Printpresse war die Gruppe zu finden. Beispielsweise überschrieb die Fachzeitschrift SPOTLIGHT ihr Titelblatt im August 1978: »Bullfrog – die heißesten Katzen Deutschlands«. Sänger Gerd Hoch wurde von Kritikern sogar als »Weltklasse verdächtig« gefeiert.

  1978 erschien die 2. Langrille, »High in spirits«, der fünf Profi-Rocker vom Main. Man merkte deutlich, die Gruppe hatte sich weiterentwickelt, hielt aber gleichzeitig am Erfolgsrezept der ersten Platte fest. Wieder wurde das Cover vom japanischen Maler Aoi Fujimoto gestaltet. Einzige Änderung: Produzent Robert T. Wimmer wurde hinzugezogen. Wieder ein starkes Album! Hervorzuheben wäre der Song »Be yourself«. Eine einfühlsame Ballade, bei der Sänger Gerd Hoch sein raues Whisky-Organ voll aussingen konnte. Das besondere an der Platte: Beim Abschlusstitel »L.A. Police No.55« – erzählt die Geschichte eines Bankraubes – holte sich Bullfrog den kompletten singenden Fußballverein von Hiltpoltstein (Bayern) ins Studio. Die Verbundenheit der Gruppe zur Wahlheimat dokumentiert genau diese LP. Die Rückseite des Plattencovers zeigt den Dorfschmied, »das Original« des Ortes Burkhards.

 

Bild: Single-Cover mit dem Dorfschmied
+ + Single-Cover mit dem Dorfschmied + + +

  Zusammen mit den BULLFROG-Musikern »bearbeitet« er eine Gitarre auf seinem Amboss. Dieses Bild war dann sogar Motiv für die Vorder- und Rückseite der Singleauskopplung »Be yourself« und »Rollin’ again«. Mit der zweiten LP setzte sich der Erfolg fort. Zur großen Überraschung schlug die Neuerscheinung vor allem in Portugal ein. Nahezu in jedem portugiesischen Plattenladen stand »High in spirits« im Schaufenster und war in Rundfunkstationen ein Renner. Hierzulande tauchte BULLFROG erstmals mit »Be yourself« in den Hitparaden auf. Beste Platzierung im SF-Stuttgart, vor ABBA und PINK FLOYD auf Platz drei. Parallel dazu wurden die Live-Auftritte von Bullfrog immer ausgefeilter. Optisch, akustisch wie musikalisch wurde alles geboten, um jeden Rock-Fan zu begeistern.


  Es folgte die Zeit der Umbesetzungen und Änderungen in der Band. Der Gründer der Gruppe Ali Halmatoglu kehrte überraschend zu BULLFROG zurück. Den Bass zupfte ab sofort Robert »Topsy« Wimmer (Produzent der zweiten LP). In dieser Besetzung wurde 1980 die 3. LP »Second Wind« im Tonstudio Hiltpoltstein eingespielt. Manfred Neuner und Assistent Ralf Haupt waren die Toningenieure. Aber auch ein Wechsel der Plattenfirma folgte. Das neue Album erschien bei NASH RECORDS mit dem Label-Chef Dieter Marx. Zugleich vollzog man eine Veränderung zum Musikverlag Wiehagen & Masuch, aus dem auch NENA hervorging. Die neue LP war wohl das Beste, was die Gruppe auf Tonträger brachte. Diese Produktion wurde auch erstmals in der SCHWEIZ von der dortigen Plattenfirma Musik-Projekt im Vertrieb von Disk-Traid Zürich veröffentlicht.


  »Second Wind« war speziell auf die USA zugeschnitten. Denn mit einem liebäugelte BULLFROG stets: mit dem Sprung über den »großen Teich«. So war die Band auch nie bereit, sich dem damaligen Modetrend »deutsche Texte« anzuschließen. Man blieb konsequent und der Erfolg gab dem Recht. Immerhin bezeichnete damals Tom Conners, Manager der international erfolgreichen US-Band Mitch Ryder, Bullfrog als eine der wenigen deutschen Gruppen, die den Durchbruch in den Staaten schaffen könnte. Auch der amerikanische Sender AFN wurde hellhörig und stellte mit Bullfrog erstmals eine deutsche Band vor. Eine Stunde Sendezeit mit Interview und LP-Vorstellung. Das gab’s bis dato noch nie! Die Resonanz war enorm. Noch während der Ausstrahlung gingen begeisterte Anrufe im Funkhaus ein.


  Nun horchten auch Deutschlands Fernsehmacher auf. Bald stand BULLFROG in der Dortmunder Westfalenhalle auf der Bühne: Live-Aufzeichnung für den WDR »Rockpalast« (2013 auf DVD erschienen), der noch heute fester Bestandteil im TV-Programm mit Kultstatus ist.

 

Bild: Bullfrog in der Dortmunder Westfalenhalle, Rockpalast-Aufzeichnung Dezember 1978
Bullfrog in der Dortmunder Westfalenhalle, Rockpalast-Aufzeichnung Dezember 1978

 

  Vor diesem Auftritt ein erneuter Musikerwechsel. Erstmals saß Achim Wielert – vormals EPITAPH und BREAKFAST – am Schlagzeug. Anschließend wieder Tourneen, große Festivals, Open Airs. BULLFROG zählte in Deutschland zu der Live-Attraktion für alle Freunde der heavy, aber auch der differenzierten Rockmusik.

 

  Im Anschluss eine schöpferische Pause, um Ideen für das vierte Album zu sammeln. Endlich sollte ein durchgreifender Erfolg in den USA folgen. Eigens dafür wurde mit Timothy Gainer neben Gerd Hoch ein zweiter Sänger aus Chicago geholt. Des Weiteren verpflichtete man mit Norbert Nowak (Drums) und Uwe Apfelbaum (Bass) eine Rhythmusgruppe, die zu den härtesten und kompromisslosesten »Rockmaschinen« Deutschlands zählte. Zusammen mit den Gründungsmitgliedern Sebastian Leitner, Gitarre, und Albert Harald Kaltenecker, Keyboards, bildeten sie die letzte Besetzung von BULLFROG.

 

  Wieder folgten Tourneen, denn als eines verstand sich die Gruppe immer: als Live-Band, die den Kontakt zum Publikum wollte und brauchte. Genau dies stellten die Musiker bei Auftritten immer wieder eindrucksvoll unter Beweis. Das geplante und vorbereitete vierte Album sollte auf einem amerikanischen Label erscheinen. Ein Schritt, der den angestrebten Sprung in die USA erleichtern sollte. Zur Ausweitung von Kontakten und um Vorbereitungen zu treffen gingen Gitarrist Sebastian Leitner sowie die Sänger Timothy Gainer und Gerd Hoch für etwa ein Jahr in die Vereinigten Staaten. In einem Studio in Chicago wurden einige Titel und ein Video-Clip vorproduziert. Nun traten unüberbrückbare und unvorhersehbare Probleme auf. Es kam zur Trennung der Gruppe! Die eigentlich »unzertrennlichen« Mitglieder gingen eigene Wege, ohne sich aus den Augen zu verlieren.

 

  Wie ein Schock wirkten deshalb für die Ex-Musiker von Bullfrog zwei Nachrichten: Gerd Hoch beging im Juni 1995 völlig überraschend Selbstmord. In der Nähe von Basel besuchte er mit Freunden eine Diskothek. Der Sänger wollte gegen drei Uhr nachts zur Toilette, kam aber nie mehr zurück. Gerd Hoch hatte sich von einem herannahenden Zug überrollen lassen. 11 Jahre später ein weiterer Todesfall. Vincent Trost, Gründungsmitglied und langjähriger Bassmann, verstarb nach kurzem schweren Krebsleiden in der Nähe von Ulm.

 

  Die Musik von BULLFROG wich im Stil weit von der Norm deutscher Rockbands ab. Es war eine Mischung, die sich am amerikanischen Rhythmen & Blues anlehnte, ohne seine Eigenständigkeit zu verlieren. Feeling wäre hier sicher ein passendes Stichwort. Vom melodischen bis knallharten Rock wurde für jeden Musikfreund etwas geboten. Zweifellos lag die Stärke der Band darin, durch eine extravagante, ehrliche Bühnenshow eine »Bombenstimmung« im Publikum zu erzeugen. Einige Überschriften der damaligen Presse:

 

● »Selbst die müdesten Typen riss es schnell von den Hockern«

● »Ein markiger Abend mit den Bullfrogs«

● »Newcomer-Formation bot knallharten Rock«

● »Publikum war begeistert, BULLFROG keine quakenden Frösche«

● »Die Sensation vom Main«

 

  Die Gruppe war mitreißend, erdig, einfach ungeschminkter und doch differenzierter Heavy Rock. Ihre Musik wich im Stil von der Norm deutscher Rockbands ab. Es war eine Mischung, die sich an amerikanischen Rhythmen & Blues anlehnte, ohne seine Eigenständigkeit zu verlieren.

 

Das war BULLFROG ... und dies machte sie einmalig unter den deutschen Rockbands.